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als jugendlichem wird es einem leicht gemacht in eine szene zu treten. die verschiedensten werden offeriert und bei gefallen übernimmt man ihre kultur (musik, kleidung, slang, etc).
dies ist jedoch eine relativ unreflektierte handlungsweise. vor vielen jahren war es ein langes zaudern und kämpfen bevor man sich einer sache hingab. ich denke da an sturm und drang sowie deren gefühl der melancholie. damals waren es viel bewusstere entscheidungen, ein drängen, gar ein zwang sich dieser sache hinzugeben.
diese hingabe wird heute jeoch aus lifestyle-gründen "beschlossen", wobei ich eine reflexion garnicht ausschliesse, jeder hat gründe für eine bestimmte szenenwahl, und dieser prozess findet ja nicht von heut auf morgen statt. dennoch passiert das alles oberflächiger.
ich denke da zB an gothic/wave oder emocore-szenen.
diese menschen (zu denen ich mich einst auch zählte) geben sich zu leicht einer sache hin, deren tragweite von vornherein garnicht abzusehen ist. sie verpflichten sich oft über jahre etwas zu sein, dass man nicht immer sein kann und nicht "einfach so" ist. dh sie leben zB eine melancholie, die nunmal zur szene gehört und schon durch das artwork der szene suggeriert wird und sich ständig wiederholt. dass diese melancholie in diesem maß dem charakter entspricht ist eher unwahrscheinlich.
nun gut, jetzt kann jeder bahaupten, dass er die szene nur als äußeres gerüst betrachtet, das man sich zunutze macht, die menschen kennenlernt, die veranstaltungen nutzt etc. aber auch in einer relativ freien anschauung über die szene, einschliesslich der verneinung sehr treuem verhaltens (in jeder szene gibt es die, die es bis ins extrem leben, sich extremer dresscodes hinwerfen, richtig dazugehören (wollen) ) begegenet man ständig dem artwork, der musik etc und dies hat immer einen, wenn auch subtilen einfluss.

komme darauf, weil mich dieses sehr szenetypisches bild zwar angesprochen hat und unterbewusst in eine emotionale richtung bewegt hat, die mir zwar nicht zuwider geht, aber in diesem moment nicht der meinigen entspricht. aber allein weil ich mich in bestimmten kreisen und damit sites bewege stoße ich vermehrt auf diese dinge. damit werde ich durch eine szenewahl auch immer subtil beeinflusst, vorraussetzung ist allein, dass ich von anfang an etwas geöffnet zu dem bestimmten gedankengut bin.

ich will nicht die gedankenfreiheit unterschätzen, man kann sich immer frei von all diesen dingen machen, aber manchmal passiert sowas doch. ich war auf jedenfall etwas von mir überrascht.
 

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